In dieser Adventskalender-Folge erklärt Gunnar Gburek, warum die USA 2026 beim autonomen Fahren im Schwerlastverkehr massiv vorpreschen – während Europa kaum über das Werksgelände hinauskommt.

Klare Regulierung, offene Testkorridore und hohe Automatisierungsgrade sorgen in den USA für Tempo. Europa dagegen bremst sich durch Bürokratie, fragmentierte Rechtsräume und extreme Sicherheitsanforderungen selbst aus. Eine These, die zeigt, wie groß der Rückstand wirklich ist.

USA liefern 2026 autonom – Europa bleibt im Werksgelände stecken

In dieser Episode des Logistikpodcast-Adventskalenders analysiert Gunnar Gburek eine Entwicklung, die 2026 zu einer der zentralen Divergenzen zwischen USA und Europa wird: Das autonome Fahren im Schwerlastverkehr. Während die USA einen echten operativen Durchbruch erleben, bleibt Europa weitgehend auf geschlossenen Arealen stehen. Gburek bringt es klar auf den Punkt:

Beim autonomen Fahren sprechen die USA vor, aber Europa bleibt im geschlossenen Werksumfeld stecken.

Der Grund für das US-Tempo ist eine Kombination aus regulatorischer Klarheit, offenen Testkorridoren und einem technologisch hochautomatisierten Logistikumfeld. Es existieren langfristig ausgelegte Korridore zwischen Distributionszentren und Produktionsstandorten, die reale Einsatzszenarien erlauben. Gburek beschreibt:

Der Praxiseinsatz ist klar regulatorisch geklärt, die Rahmenbedingungen stimmen, es gibt offene Testkorridore.

Europa dagegen kämpft mit strukturellen Hindernissen. Zu strenge Zulassungsverfahren, kleinteilige Rechtsräume, komplexe Sicherheitsanforderungen und politische Zurückhaltung bremsen Innovationen massiv aus. Gburek erklärt:

Wir haben hier viel zu strengere Zulassungsverfahren, fragmentierte Rechtsräume, extrem hohe Sicherheitsanforderungen … das bremst die Entwicklung aus.

Besonders kritisch: Ein führendes europäisches Start-up für autonomes Fahren hat sich bereits aus der Logistik zurückgezogen und agiert nun in der Rüstungsindustrie – dort, wo Technologie offenbar schneller vorankommt und stärker finanziert wird. Das zeigt, wie wenig attraktive Rahmenbedingungen für Logistik-Innovationen in Europa bestehen.

Bis wir in Deutschland einen marktreifen zivilen LKW haben, der autonom auf öffentlichen Straßen unterwegs ist, werden noch Jahre vergehen.

Damit geraten europäische LKW-Hersteller international immer weiter ins Hintertreffen – trotz Fortschritten bei elektrischen Antrieben. Selbst batterieelektrische LKW mit 500–600 km Reichweite werden 2026 in Europa überwiegend auf festen Relationen und Rundläufen eingesetzt, nicht im breiten Straßenverkehr.

Sein Fazit ist eindeutig: Europa verliert beim autonomen Fahren Tempo, Marktanteile und Innovationskraft – während die USA den operativen Standard der Zukunft prägen.

Unser Gast: Gunnar Gburek

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