In dieser Adventskalender-Folge analysiert Tobias Lindner, warum steigende Löhne in der Logistik längst kein klassisches HR-Thema mehr sind. Mindestlohnanpassungen, Tarifsteigerungen und Marktgehälter wirken direkt auf Standortkosten, Wettbewerbsfähigkeit und Automatisierungsdruck.

Damit verändert sich die Rolle von Vergütung radikal: Sie wird zum strategischen Risikofaktor, der über die Zukunft ganzer Logistikstandorte entscheidet.

Vergütung ist kein HR-Thema mehr – sie ist ein Standortrisiko

In dieser Episode des Logistikpodcast-Adventskalenders macht Tobias Lindner deutlich, dass die Vergütung von Mitarbeitenden in der Logistikbranche 2026 eine strategische Dimension erreicht, die weit über klassische Personalthemen hinausgeht. Er formuliert den Kern seiner These präzise: „Vergütung ist kein HR-Thema mehr – sie ist ein Standortrisiko.“

Der Grund dafür liegt in mehreren parallelen Entwicklungen: Steigende Mindestlöhne, deutlich höhere Tarifabschlüsse und eine Lohnspirale in operativen Bereichen führen dazu, dass Personalkosten immer stärker über die Wettbewerbsfähigkeit eines Logistikstandorts entscheiden. Während früher HR allein für Gehaltsstrukturen verantwortlich war, wird Vergütung heute zu einem Top-Management-Thema, weil sie unmittelbar darüber entscheidet, ob Standorte wirtschaftlich betrieben werden können.

Lindner beschreibt, dass steigende Löhne nicht isoliert betrachtet werden dürfen. Sie wirken gleichzeitig auf Kosten pro Sendung, pro Palette und pro Prozessminute. „Lohnkosten steigen – aber die Verkaufspreise steigen nicht mit“, betont er. Die Marge wird enger, die Wirtschaftlichkeit fragiler. Dadurch entsteht ein struktureller Druck zur Automatisierung: Prozesse, die heute noch manuell erledigt werden, müssen morgen durch Systeme, Sensorik oder Robotik unterstützt oder ersetzt werden, weil der Kostendruck es erzwingt.

Ein weiterer zentraler Punkt seiner Analyse ist der Standortwettbewerb. Je höher die Löhne in der Region, desto wahrscheinlicher wandern Volumina in kostengünstigere Regionen oder zu Dienstleistern mit stärker automatisierten Strukturen ab. Lindner formuliert es klar: „Eine ungünstige Vergütungsstruktur ist ein echtes Standortrisiko.“

Auch die Auswirkungen auf Recruiting und Bindung sind erheblich. Höhere Gehälter bedeuten nicht automatisch bessere Personalgewinnung, wenn das Gesamtumfeld nicht stimmt. Gleichzeitig führt der Fachkräftemangel dazu, dass Löhne eher weiter steigen als fallen – und damit die strukturellen Risiken verstärken.

Lindners Schlussfolgerung: Vergütung ist ein Hebel, der tief in das Geschäftsmodell eingreift. „Vergütung entscheidet über Zukunft oder Rückzug eines Standorts“, fasst er zusammen. Unternehmen müssen Vergütungsstrategien daher

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