n dieser Adventskalender-Folge räumt Prof. Christoph Tripp mit einem der hartnäckigsten Irrtümer der Branche auf: Technologie allein wird die Logistik nicht retten.
Zwar verändern KI, Automatisierung und Self-Healing-Systeme Jobprofile und Prozesse – aber der entscheidende Erfolgsfaktor bleibt die Kultur.
Warum schlechte Abläufe auch digital schlecht bleiben und warum 2026 die Menschen wichtiger denn je sind, erklärt Tripp in einer präzisen und überraschend kritischen These.
Technologie rettet die Logistik? Nur wenn die Kultur mithält – sonst scheitert alles
In dieser Episode des Logistikpodcast-Adventskalenders formuliert Prof. Christoph Tripp eine These, die den aktuellen Tech-Hype in der Supply Chain auf den Boden der Realität zurückholt: Technologie ist unverzichtbar – aber sie ist kein Retter. Seine Beobachtung: Risiken, Kostendruck und Ressourcenmangel treiben zwar den Technikeinsatz voran, doch der entscheidende Engpass bleibt die Fähigkeit der Unternehmen, Veränderungen kulturell zu tragen.
Tripp beschreibt, dass die Logistikbranche in den kommenden Jahren einen weitreichenden Wandel der Jobprofile erleben wird.
Viele Supply Chain Management Job-Profile verändern sich grundlegend, andere fallen komplett weg
KI, Automatisierung und Self-Healing-Systeme sorgen dafür, dass Aufgaben neu verteilt werden. Routinearbeiten werden verschwinden, dafür entstehen datengetriebene Rollen, neue Verantwortlichkeiten und komplexere Anforderungen an Steuerung und Planung.
Doch gleichzeitig dämpft Tripp die Erwartung, dass dieser Wandel explosionsartig stattfindet. Wörtlich sagt er:
KI-Automatisierung und sogenannte Self-Healing-Systeme verändern die Logistik, aber nicht so schnell, wie man denkt.
Unternehmen müssen sich darauf einstellen, alte und neue Strukturen eine Zeit lang parallel zu managen – ein organisatorischer Kraftakt.
Der entscheidende Punkt seiner These ist jedoch die kulturelle Dimension. Technologie verbessert keine schlechten Abläufe per se. Tripp formuliert es unmissverständlich:
Prozesse müssen digital neu gedacht werden, schlechte Abläufe bleiben auch digital schlecht.
Digitalisierung ohne Prozessverständnis, Verantwortlichkeiten und Change Management führt nicht zu Effizienz – sondern zu digitalem Chaos.
Sein prägnantestes Statement bringt die gesamte These auf den Punkt:
„Culture eats strategy for breakfast and technology for lunch.“
Damit unterstreicht er, dass die eigentliche Voraussetzung für funktionierende digitale Logistiksysteme die Veränderungsfähigkeit der Menschen, der Organisation und der Kultur ist.
Der Ausblick ist klar: Technologie wird die Logistik nicht retten – aber Unternehmen, die Kultur, Prozesse und Kompetenzen weiterentwickeln, werden durch Technologie massiv profitieren. Der Engpass liegt nicht in der Software, sondern im Mindset.
Unser Gast: Prof. Christoph Tripp