In der neuen Schnick & Schnack-Folge werfen Tobias und Andreas wie gewohnt einen persönlichen Blick auf die logistischen, technologischen und gesellschaftlichen Themen, die sie im Mai 2025 bewegt haben. Dabei geht es nicht nur um Feiertagschaos und neue EU-Regulierungen, sondern auch um ganz persönliche Learnings – z. B. wie künstliche Intelligenz bei der Trainingsplanung helfen kann oder warum selbst etablierte Systeme plötzlich scheitern.
Das Hauptthema: Fehlerkultur in der Logistik – angestoßen durch einen kuriosen Fall im Bremer Hafen, bei dem ein jahrelang defektes Whistleblower-Portal für große Verwunderung sorgte. Was können wir daraus für die Praxis lernen?
📌 Themen dieser Folge:
- Feiertags-Wahnsinn im Lagerbetrieb: Warum weniger Werktage mehr Chaos bedeuten
- Fehlerkultur in der Logistik: Der Fall des stillen Hinweisportals im Bremer Hafen
- Prozesstests & Qualitätsmanagement: Warum selbst funktionierende Systeme regelmäßig überprüft gehören
- Persönliche Entwicklung mit KI: Trainingsplanung, Ernährung & der Einfluss von Daten auf Leistung
- Aldis Rückzug aus dem Onlinehandel: Strategischer Rückschritt oder Vorbote eines neuen Modells?
- EU-Paketgebühr vs. China-Importe: Was 2 € wirklich verändern – und was nicht
- Erfahrungen mit Temu & Co.: Preiswahnsinn, Qualität und der logistische Impact
- Transport Logistic Messe München: Networking, Entwicklungen & Branchentrends
🧠 Fazit & Call-to-Listen:
Warum sind manchmal die simpelsten Prozesse die größten Schwachstellen? Was sagt das über unsere Fehlerkultur in der Logistik aus – und wie lassen sich daraus echte Verbesserungen ableiten? Diese Folge liefert Denkanstöße, Lacher und Aha-Momente – sowohl aus der Lagerhalle als auch vom Trailrun mit Gewitterkulisse.
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Fehlerkultur in der Logistik: Was wir aus dem Bremer Hafen(und dem Alltag) lernen können
In der aktuellen Folge von Schnick & Schnack diskutieren wir wieder mit gewohntem Mix aus Alltag, Ironie und Ernsthaftigkeit über die großen und kleinen Themen der Logistik. Ein zentrales Thema dabei: die Fehlerkultur in der Logistik – angestoßen durch ein kurioses Beispiel aus dem Bremer Hafen, bei dem ein Whistleblower-Portal über Jahre keine Meldungen weitergeleitet hat. Doch nicht nur dieser Vorfall zeigt, wie wichtig regelmäßige Systemtests und kritisches Hinterfragen in der Logistik sind.
Daneben geht es um Feiertagsstress im Lager, KI im Trainingsplan, zweifelhafte China-Shops und überraschende Strategieentscheidungen im Handel. Eine bunte Mischung – mit einem gemeinsamen Nenner: Prozesse brauchen Aufmerksamkeit.
Feiertagswahnsinn im Lager: Wenn Planung zur Belastung wird
Weniger Tage, mehr Chaos
Feiertage bringen Erholung – aber in der Logistik oft das Gegenteil. Denn wenn plötzlich ein oder zwei Anliefertage fehlen, müssen Volumina kompensiert und Schichten umgelegt werden. Tobias beschreibt eindrücklich, wie Feiertagscluster rund um Ostern und Pfingsten die operative Planung jedes Jahr aufs Neue durcheinanderwirbeln.
Flexibilisierung von Feiertagen?
Ein Gedanke, der zum Schmunzeln bringt: individuelle Feiertage, die flexibel genommen werden können – eine theoretische Entlastung für Logistikprozesse, aber in der Praxis kaum umsetzbar. Dennoch zeigt die Diskussion: Es braucht kreative Ideen, um wiederkehrende Systemengpässe neu zu denken.
Fehlerkultur in der Logistik: Der Bremer Hafen und die stille Sirene
Was ist passiert?
Ein Whistleblower-Portal im Bremer Hafen sollte eigentlich Hinweise auf Drogenschmuggel und andere Straftaten ermöglichen – anonym, digital, effektiv. Doch: Über Jahre wurden keine Hinweise weitergeleitet. Nicht, weil keine kamen, sondern weil das System schlicht nicht funktionierte.
Ein Paradebeispiel für fehlende Fehlerkultur
Der Vorfall wirft ein grelles Licht auf ein häufiges Problem: Fehlerkultur in der Logistik bedeutet nicht nur, dass Fehler „nicht schlimm“ sind – sondern dass sie überhaupt entdeckt, reflektiert und kommuniziert werden. Wer Prozesse einführt, aber nie testet, wer Systeme vertraut, ohne sie zu überprüfen, läuft Gefahr, sich in Sicherheit zu wiegen, die nicht existiert.
Was können Logistikleiter daraus lernen?
- Prozesse regelmäßig testen – auch scheinbar funktionierende
- Kontrollmechanismen definieren, dokumentieren und auditieren
- Mitarbeiter aktiv ermutigen, Unregelmäßigkeiten zu melden
- Qualitative Rückmeldeschleifen schaffen (nicht nur KPIs)
- Systeme auch mal „trocken“ durchspielen (Stichwort: „Prozess-Feueralarm“)
Fehlerkultur in der Logistik heißt: Raum für Fehler schaffen – aber auch Strukturen, die sie frühzeitig erkennen.
KI trifft Laufplan: Wenn Daten besser coachen als der Kopf
Vom Low-Carb-Mythos zur datenbasierten Erkenntnis
Tobias teilt in der Folge einen sehr persönlichen Aha-Moment: Trotz Training blieb der Fortschritt aus – bis er seine Ernährung von einer KI analysieren ließ. Ergebnis: Zu wenig Kohlenhydrate für die gewünschte Leistung. Die KI brachte Licht ins Dunkel – dort, wo Erfahrung und Gefühl versagten.
Parallelen zur Logistik?
Absolut. Auch hier entstehen oft blinde Flecken: Wenn wir uns zu sehr auf „bewährte Abläufe“ verlassen und neue Daten nicht zulassen, verhindern wir Optimierung. Ob Trainingsplan oder Supply Chain – wer bereit ist, sich hinterfragen zu lassen, wird besser.
2 € gegen China? Die EU-Paketgebühr als Symbolpolitik
Der Plan: Kleine Pakete, große Wirkung?
Die EU plant, auf Kleinsendungen aus Drittstaaten eine Pauschalgebühr von 2 € zu erheben – insbesondere, um Plattformen wie Temu oder Shein einzudämmen. Doch Andreas und Tobias zweifeln: Reichen 2 €, um ein strukturelles Ungleichgewicht auszugleichen?
Qualität schlägt Preis
Erfahrungsberichte zeigen: Vieles, was bei Temu & Co. landet, hält nicht lange. Der Hype ebbt ab – und die Diskussion rund um nachhaltige, lokale Lieferketten wird umso wichtiger. Auch hier braucht es eine Fehlerkultur: Wo kauft die EU ein? Und wie geht sie mit systemischen Schieflagen um?
Wenn der Handel umdenkt: Warum Aldi den Onlineshop abschaltet
Die Nachricht, dass Aldi seinen Onlineshop in Deutschland aufgibt, überrascht. Im Podcast wird diskutiert, ob dies ein Rückzug oder ein strategisches Manöver ist. Klar ist: Wer digital nicht effizient liefern kann, muss Prozesse neu denken – oder bewusst lassen. Auch das ist Teil einer modernen Fehlerkultur: Nicht alles machen – sondern das Richtige.
Fazit: Fehlerkultur ist kein Risikofaktor – sondern ein Wettbewerbsvorteil
Ob stille Alarme, fehlgeleitete Prozesse oder festgefahrene Glaubenssätze: Die Folge Schnick & Schnack zeigt eindrucksvoll, dass Fehlerkultur in der Logistik nicht nur ein theoretisches Konzept ist – sondern essenziell für nachhaltige Weiterentwicklung.
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