In dieser Adventskalender-Episode spricht Professor Christoph Tripp über eine der härtesten und gleichzeitig wichtigsten Wahrheiten der modernen Logistik: Disruption bleibt nicht Ausnahme, sondern wird zum Regelfall.
Damit verschiebt sich der Fokus in Unternehmen radikal — weg von reaktiver Problemlösung hin zu echter Resilienz als strategischem Wettbewerbsvorteil. Warum das 2026 zum teuersten Versäumnis werden kann, erklärt er in nur 90 Sekunden.
Logistik im Dauer-Krisenmodus: Warum Resilienz 2026 zum teuersten Versäumnis wird
Die Logistik steht vor einem strukturellen Paradigmenwechsel, den Professor Christoph Tripp in dieser Adventskalender-Episode unmissverständlich auf den Punkt bringt. Seine Einschätzung ist deutlich: Die Branche sollte sich nicht mehr darauf verlassen, dass globale Lieferketten in absehbarer Zeit zur alten Stabilität zurückfinden. Stattdessen warnte er:
„Die Anzahl und die Intensität von Negativ-Events bleibt weiter hoch, sodass Disruption zum Regelfall in Logistik und Supply Chain Management werden.“
Damit verschiebt sich die Priorität innerhalb der Unternehmen konsequent hin zu aktiver Risikovorsorge. Tripp betont, dass Resilienz nicht nur ein theoretisches Konzept für Krisensituationen ist, sondern ein reales, quantifizierbares Geschäftsmodell:
„Resilienz wird zum Business Case in Logistiknetzwerken.“
Diese Aussage zeigt, wie sich die Logistik wandelt – weg vom reinen Effizienzdenken, hin zu robuster, belastbarer Netzwerkarchitektur.
Ein zentrales Element dabei ist echte Transparenz über das Netzwerk hinweg. Unternehmen müssen verstehen, wo Engpässe entstehen könnten, wie sie sich entwickeln und welche Szenarien kritisch werden. Reaktive Entscheidungen reichen nicht mehr aus. Stattdessen mahnt Tripp die Notwendigkeit einer neuen operativen Denkweise an:
„Unternehmen müssen sich von reaktiver Krisenbewältigung verabschieden und aktive Vorsorge auf Basis von Transparenz und Szenarien betreiben.“
Resilienz bedeutet also nicht, dass Kosten explodieren sollen – vielmehr entsteht ein wirtschaftlicher Vorteil, wenn Unternehmen vorausschauend planen. Tripp verweist auf systemisches Denken als Grundvoraussetzung: Eine „umfassende Netzwerk- und Systemdenke“ sei notwendig, um Verwundbarkeiten zu identifizieren, bevor sie zum Problem werden. Diese Prävention spart nicht nur im Ernstfall, sondern stärkt die Wettbewerbsfähigkeit langfristig.
Besonders relevant für 2026 und darüber hinaus: Kooperationen entlang der Supply Chain gewinnen weiter an Bedeutung. Wertschätzende, langfristige Partnerschaften ermöglichen Informationsfluss, Geschwindigkeit und Handlungsspielräume, die isolierte Unternehmen nicht erreichen können. Am Ende gilt: Wer Resilienz als Investition begreift, nicht als Kostenfaktor, wird in einer Welt permanenter Disruption einen massiven Vorteil haben.