In der neuesten Episode unseres Logistik Podcasts wagen wir einen kleinen Neuanfang – zumindest im Format. Statt eines Interviews, einer News-Zusammenfassung oder einer klassischen Basic-Folge, nehmen wir euch mit auf eine persönliche Reise: Zwei Logistiker sprechen über das, was sie bewegt – beruflich, politisch, wirtschaftlich und ganz privat. Willkommen bei „Schnick & Schnack“ – unserem Versuch, Logistik-Content um eine menschlichere Facette zu erweitern.
Warum ein neues Format?
Wir reflektieren zu Beginn der Folge über die bisherigen Formate des Podcasts: Gastinterviews, News-Folgen, Erklärungen logistischer Grundbegriffe. Allesamt informativ, strukturiert – aber eben auch sehr fokussiert auf Fachinhalte. Der lockere Austausch, die Meinungen und das Persönliche kamen dabei oft zu kurz.
Deshalb jetzt der Versuch, genau das zu ändern. Ein Format, das bewusst weniger vorbereitet ist, dafür aber Raum für spontane Gedanken bietet. Ein Format, das zeigt, wie Logistiker ticken – abseits von KPIs, Sendungsverfolgung und Lieferketten. „Schnick & Schnack“ soll dabei nicht nur unterhalten, sondern neue Blickwinkel auf altbekannte Themen eröffnen.
Was uns aktuell bewegt – beruflich und privat
Tobias berichtet offen von einem Projekt, das ihn derzeit fordert: In einem großen Konzernumfeld versucht er, ein Thema voranzutreiben – doch die Realität zwischen Compliance, Datenschutz, Stakeholder-Management und internen Prozessen bremst den „Macher“ in ihm gewaltig aus. Seine Erkenntnis: Schnelligkeit und Umsetzungsdrang stoßen an Grenzen, sobald Regularien, Verantwortlichkeiten und komplexe IT-Strukturen ins Spiel kommen.
Andreas hingegen zeigt sich gelassener. Das Frühlingserwachen, regelmäßiges Laufen und ein handfestes Bauprojekt sorgen für den nötigen Ausgleich. Beruflich arbeitet er an unternehmensübergreifenden Transportoptimierungen – ein spannendes Feld, in dem nicht nur Ideen zählen, sondern auch die Fähigkeit, diese gemeinsam umzusetzen.
Vom Mikrokosmos zum Weltgeschehen: Trump, Zölle und globale Unsicherheit
Ein zentrales Thema dieser Folge ist die Rückkehr von Donald Trump in den politischen Vordergrund der USA – und die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. In gewohnter Manier schlägt Trump verbal und wirtschaftlich um sich: Neue Strafzölle auf Autoimporte, angekündigte Gegenzölle auf alles, was anderen Ländern „zu billig“ erscheint, und ein Protektionismus, der internationale Lieferketten durcheinanderwirbelt.
Andreas beschreibt treffend: „Das ist wie ein Teppichhändler, der mit 4.000 Euro einsteigt und dann bei 780 rauskommt.“ Nur, dass in Trumps Fall Unsicherheit das neue Normal ist – eine gefährliche Grundlage für globale Planung. Tobias ergänzt: „Du kannst mittags gucken, ob du an dem Projekt weiterarbeiten kannst – je nachdem, ob er schon wach ist.“
Die Diskussion zeigt: Wer internationale Supply Chains plant, kalkuliert inzwischen nicht nur Kosten und Zeit, sondern auch geopolitische Volatilität. Die daraus resultierende Komplexität ist kaum noch zu managen – weder für Zollabteilungen noch für Strategen. Und dennoch: Es bleibt die Hoffnung, dass solche Extreme langfristig auch Gegenbewegungen auslösen – etwa ein stärkeres, selbstbewussteres Europa.
Wirtschaftsausblick: Zwischen Hoffnung und Realität
Gegen Ende der Episode sprechen Tobias und Andreas über die aktuelle Prognose der sogenannten „Logistikweisen“, die für 2025 ein leichtes reales Wachstum von -0,1 % bis +1,3 % für die Logistikbranche sehen. Klingt nüchtern, ist aber durchaus vielschichtig.
Nach einem deutlichen Rückgang 2024 (geschätzt bei -3 %) sehen viele nun eine Talsohle erreicht – mit vorsichtiger Hoffnung auf Besserung. Aber: Die Unwägbarkeiten sind groß. Politische Instabilität, neue Regularien, globale Machtspiele – all das kann Prognosen binnen Tagen entwerten.
Andreas bringt es auf den Punkt: „Man will keinen Teufel an die Wand malen, der sich dann selbst erfüllt.“ Und doch gilt: Wer in der Logistik unterwegs ist, weiß, wie sehr Volumen, Nachfrage und Prozesse von externen Faktoren abhängen.
Was bleibt? Eine Einladung zum Mitgestalten
Zum Abschluss rufen Tobias und Andreas ihre Hörer*innen dazu auf, sich aktiv an der Gestaltung des neuen Formats zu beteiligen. Ob Fragen, Themenvorschläge oder ein besserer Name als „Schnick & Schnack“ – Mitdenken ist ausdrücklich erwünscht. Denn genau darum geht’s in diesem neuen Format: Zuhören, mitreden, reflektieren.