Bei uns geht es heute in einer kleinen Sonderfolge um die Hafenstreiks in den USA. Was hat es damit auf sich? Warum hört und liest man dort von so großen Schadenssumme? Und warum sind recht viele Menschen deswegen nervös?
Das konnten wir uns auch nicht direkt beantworten und haben dazu ein wenig recherchiert. Herausgekommen ist eine überraschend lange Episode zu den Hafenstreiks in den USA, in der wir versuchen tiefer zu schauen. Warum trägt sich dies zu und warum könnte es für uns von Bedeutung werden?
Die Hafenstreiks in den USA kommen nicht häufig vor. Gerade in Deutschland oder Frankreich sind Streiks etwas relativ normales. Mal ist es die Bahn, dann die Flughäfen – da verdreht zwar jeder die Augen, aber es führt nicht dazu, dass man sich Gedanken macht.
Hier ist es nun ein wenig anders. Der sogenannte Gesamtarbeitsvertrag ist zu Ende September zwischen der Vertretung der Hafenarbeiter und den Betreibern ausgelaufen. Trotz Verhandlungen konnte man sich bisher nicht auf einen neuen Vertrag einigen und folgerichtig gehen die Hafenarbeiter nun in einen Streik.
Warum der Schaden und die Auswirkungen so groß werden könnten und warum die Arbeitgeber mit einem Angebot von +40% nicht durchgekommen sind, hört ihr in unserer Folge.
Shownotes zur Episode „Hafenstreiks in den USA“
Beitrag der Neuen Züricher Zeitung
Beitrag aus dem Handelsblatt
Beitrag von CNBC
Unser Logistik Briefing mit der Warnmeldung
Welche Bedeutung haben die Häfen für die USA?
Die Ost- und Golfhäfen der USA spielen eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft des Landes und sind wesentliche Knotenpunkte des globalen Handels. Diese Häfen, die sich entlang der Atlantik- und Golfküste erstrecken, umfassen bedeutende Standorte wie den Hafen von New York und New Jersey, den Hafen von Savannah, den Hafen von Charleston, sowie die Golfhäfen von Houston, New Orleans und Mobile.
Ihre strategische Lage macht sie zu zentralen Drehscheiben für den Import und Export von Gütern, die in den USA weiterverarbeitet oder konsumiert werden.
Die Ostküstenhäfen sind besonders wichtig für den Transatlantikhandel, der Verbindungen zu Europa und Afrika schafft. Diese Häfen verarbeiten vor allem Konsumgüter, Maschinen, Automobile, Textilien und Rohstoffe wie Kohle und Erdölprodukte.
Der Hafen von New York und New Jersey ist der größte an der Ostküste und fungiert als zentraler Umschlagplatz für Container und andere Waren, die dann über das gut ausgebaute Eisenbahn- und Straßennetz weiter ins Landesinnere transportiert werden.
Auch der Hafen von Savannah in Georgia hat sich zu einem der am schnellsten wachsenden Containerhäfen entwickelt, dank seiner modernen Infrastruktur und der Nähe zu wichtigen Industrie- und Produktionsstätten.
Transatlantik- & und Lateinamerikahandel
Die Golfhäfen sind für den Handel mit Lateinamerika und den weltweiten Rohstoffmarkt von zentraler Bedeutung. Häfen wie Houston und New Orleans gehören zu den bedeutendsten Häfen für den Export von Energie- und landwirtschaftlichen Produkten, einschließlich Erdöl, Chemikalien, Getreide und Baumwolle. Der Hafen von Houston ist beispielsweise einer der führenden Standorte für die petrochemische Industrie und ermöglicht durch seine gut ausgebaute Pipeline-Infrastruktur einen reibungslosen Energieexport.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Ost- und Golfhäfen wird nicht nur durch ihre Umschlagzahlen deutlich, sondern auch durch ihre Rolle als Motoren für regionale Beschäftigung und Wertschöpfung. Millionen von Arbeitsplätzen hängen direkt oder indirekt mit Hafenaktivitäten zusammen. Logistikunternehmen, Frachtführer und Lagereinrichtungen sind auf die Funktionsfähigkeit und Effizienz der Häfen angewiesen.
Aufbauorganisation der Häfen
Organisatorisch sind die meisten dieser Häfen als öffentlich-private Partnerschaften strukturiert, was bedeutet, dass staatliche Behörden und private Unternehmen gemeinsam die Verwaltung, Finanzierung und den Ausbau der Hafenkapazitäten sicherstellen. Diese Zusammenarbeit sorgt für eine kontinuierliche Modernisierung und Erweiterung der Hafeneinrichtungen, die für den wachsenden internationalen Handel unerlässlich sind.
Zusammengefasst sind die Ost- und Golfhäfen der USA nicht nur wesentliche Infrastrukturknotenpunkte für den globalen Handel, sondern auch wirtschaftliche Schwergewichte, die durch effiziente Logistik, eine strategische Lage und starke Anbindungen an internationale Märkte die Position der USA als wirtschaftliche Großmacht untermauern.