21. Mai 2025
284-smarte bestandsführung

284 – Smarte Bestandsführung und Inventory Management

Shownotes zur Episode „Smarte Bestandsführung & Inventory Management“

In dieser Folge graben wir uns gemeinsam ein Stück tiefer in das Thema „Bestandsführung vs. Inventory Management“ hinein – ein Bereich, der im operativen Alltag oft nur oberflächlich behandelt wird, aber immense Wirkung auf Kosten, Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit entfalten kann. Wir klären Begrifflichkeiten, beleuchten Praxisbeispiele und zeigen auf, warum modernes Inventory Management weit mehr ist als das Erfassen von Lagerbeständen.

🔍 Das erwartet euch in dieser Episode:

  • Wie sich einfache Bestandsführung vom ganzheitlichen Inventory Management unterscheidet
  • Warum rollierende Forecasts und Lieferantennetzwerke heute essenziell sind
  • Welche Rolle Datenqualität und Vernetzung entlang der Supply Chain spielen
  • Wie sich lange Vorlaufzeiten und Kapazitätsengpässe managen lassen
  • Wieso auch mit KI und Automatisierung menschliches Verstehen unverzichtbar bleibt

Wenn ihr wissen wollt, wie ihr eure Supply Chain resilienter, datengetriebener und wettbewerbsfähiger aufstellt, dann ist diese Folge ein absolutes Muss.

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Warum smarte Bestandsführung heute der Schlüssel zur resilienten Supply Chain ist

In vielen Unternehmen läuft die Bestandsführung immer noch wie vor zehn oder zwanzig Jahren: Man zählt, man vergleicht, man trägt nach. Doch die Herausforderungen der heutigen globalisierten Lieferketten, langen Vorlaufzeiten und volatilen Märkte fordern längst ein Umdenken. Die Lösung? Eine smarte Bestandsführung, die über das bloße Erfassen hinausgeht – hin zu einem ganzheitlichen Inventory Management.

In unserem Podcast haben wir genau darüber gesprochen: Was unterscheidet einfache Bestandsführung von einem wirklich smarten Inventory Management – und wie gelingt der Wandel in der Praxis?

Von der Stichtagsinventur zum dynamischen Bestandssystem

Viele kennen sie noch: die klassische Stichtagsinventur. Regal für Regal wird gezählt, meist zum Jahresende – mit viel Aufwand, Unterbrechung des Betriebs und begrenztem Nutzen für den Alltag. Zwar ist sie aus rechtlicher Sicht relevant, aber operativ bringt sie wenig Mehrwert.

Smarte Bestandsführung denkt hier weiter. Es geht nicht nur um „Wie viel liegt im Lager?“, sondern um Fragen wie:

  • Was ist in zwei Wochen noch da?
  • Welche Nachfrage ist zu erwarten?
  • Wo könnten Engpässe entstehen?
  • Welche Lieferzeiten muss ich einplanen?

Dafür braucht es rollierende Forecasts, kontinuierliche Datenpflege und vor allem: eine starke Vernetzung aller Beteiligten entlang der Lieferkette.

Warum Planung nicht ohne Lieferantendialog funktioniert

Ein Beispiel aus dem Podcast verdeutlicht die Realität: Bei bestimmten Industrieprodukten – etwa Transformatoren – liegen die Vorlaufzeiten bei 12 bis 18 Monaten. Wer hier nicht rechtzeitig plant, verliert automatisch Wettbewerbsfähigkeit. Es reicht also nicht, intern alles im Blick zu haben. Entscheidend ist der Dialog mit den Lieferanten:

„Wenn die globalen Lieferketten komplexer werden, reicht der Knopfdruck nicht mehr aus – es braucht mehr Vorwarnung, mehr Kommunikation, mehr Transparenz.“

Smarte Bestandsführung bedeutet, dass ich nicht nur meinen Bestand kenne, sondern auch die Situation meiner Lieferanten, ihrer Rohstoffverfügbarkeit und ihrer Produktionskapazitäten einbeziehe.

Inventory Management ist mehr als Bestandsführung

Im Podcast wurde deutlich: Das eigentliche Herzstück einer smarten Bestandsführung ist das Management dahinter. Es geht nicht nur ums Zählen und Planen – sondern um ein System, das:

  • Proaktiv auf Veränderungen reagiert (z. B. Marktveränderungen, politische Einflüsse, Infrastrukturthemen)
  • Eng mit Vertrieb und Produktion abgestimmt ist
  • Forecasts rollierend anpasst und rückmeldet
  • Auf verschiedenen Bestandsebenen denkt (Eigenbestand, Lieferantenbestand, Sicherheitsbestand etc.)

Gerade in Zeiten, in denen KI und Automatisierung in der Logistik eine immer größere Rolle spielen, braucht es dafür eines: gute Datenqualität.

Der Mythos: KI regelt das schon

Ein häufiger Trugschluss: Wenn alles automatisiert ist, brauche ich mich um die Bestände nicht mehr kümmern. Das ist gefährlich. Denn KI und Machine Learning können zwar helfen, Muster zu erkennen und Vorschläge zu liefern – aber nur, wenn die zugrundeliegenden Daten stimmen.

„Wenn du der Maschine falsche Daten gibst, geht das Ergebnis voll in die Binsen.“

Daher gilt: Wer auf eine smarte Bestandsführung setzen will, muss zuerst dafür sorgen, dass Bestandsdaten korrekt, aktuell und systematisch gepflegt werden – inklusive Prognosen und Abweichungsanalysen.

Wettbewerb der Lieferketten – und warum smarte Bestandsführung zum Vorteil wird

Ein Punkt, den wir oft unterschätzen: Unternehmen konkurrieren heute nicht nur über Produkte, sondern über ihre Lieferketten. Ob ich eine Sonnenbrille aus dem Laden um die Ecke bekomme, online bestelle oder direkt aus China importiere – entscheidet letztlich die Leistungsfähigkeit der dahinterstehenden Supply Chain.

Smarte Bestandsführung wird so zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor, weil sie:

  • Engpässe frühzeitig erkennt
  • Prozesse stabilisiert
  • Kapitalbindung optimiert
  • Kundenzufriedenheit durch Lieferfähigkeit sichert

Fazit: Smarte Bestandsführung ist Teamarbeit und Technologie zugleich

Was also ist die smarte Bestandsführung von heute?

Sie ist mehr als Buchhaltung, mehr als ein digitales Lagerbuch. Sie ist ein dynamisches Zusammenspiel aus Daten, Kommunikation und vernetztem Denken. Sie setzt voraus, dass Unternehmen bereit sind, Silos aufzubrechen, mit Partnern zu kooperieren und Technologie intelligent zu nutzen – ohne die eigene Steuerung aus der Hand zu geben.

Wer das schafft, gewinnt mehr als Transparenz: Er gewinnt Planungssicherheit, Handlungsspielraum und im Zweifel auch den entscheidenden Vorteil im Markt.

Neugierig geworden?
In der Podcast-Folge sprechen wir praxisnah über genau diese Punkte – mit Anekdoten, Beispielen und jeder Menge operativer Erfahrung.

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