Shownotes
In dieser spannenden Folge sprechen wir über ein Thema, das in Zukunft die Logistik revolutionieren könnte: den automatisierten Gütertransport. Dafür haben wir zwei besondere Gäste eingeladen – Lorenz Freimuth und Philipp Scheeler von der Firma Ecoro.
Gemeinsam werfen wir einen Blick auf neue Definitionen, praktische Anwendungsfälle und die globale Umsetzung dieser innovativen Transportlösung.
Darum geht’s in dieser Folge:
🚛 Was ist automatisierter Gütertransport wirklich? – Wir beleuchten eine neue Definition und erfahren, wie automatisierte Systeme abseits klassischer Konzepte funktionieren können.
🌍 Internationale Pilotprojekte & Herausforderungen in Deutschland – Von Japan bis Saudi-Arabien: Wie Eco weltweit testet und was das für den Standort Deutschland bedeutet.
🛠️ Use Cases, Anwendungsfelder & Technologietransfer – Vom Flughafen bis zum innerbetrieblichen Transport: Wo automatisierte Lösungen bereits heute eingesetzt werden – und was noch kommt.
Buchempfehlungen unserer Gäste:
Start with Why von Simon Sinek – empfohlen von Lorenz Freimuth
Fast Forward von Martin Giese & Matthias Hilpert – empfohlen von Philipp Scheeler
📌 Mehr Infos & Kontakt:
Die LinkedIn-Profile von Lorenz und Philipp findet ihr unten in den Shownotes – vernetzt euch, wenn ihr mehr erfahren oder eigene Anwendungsfälle einbringen wollt!
DeepDive: Automatisierter Gütertransport neu gedacht – Eine Revolution für die Logistik?
Automatisierung ist längst kein Fremdwort mehr in der Logistik. Doch während viele Konzepte bislang auf Teilprozesse oder klar definierte Umgebungen beschränkt waren, gibt es jetzt Ansätze, die das Potenzial haben, Güterverkehr grundlegend zu verändern. In einer neuen Folge unseres Logistik Podcasts hatten wir die Gelegenheit, mit Lorenz Freimuth und Philipp Scheeler von der Firma Eco über genau dieses Thema zu sprechen: automatisierten Gütertransport – neu definiert, praktisch gedacht und global getestet.
Im folgenden Beitrag tauchen wir tiefer in die drei Kernaspekte ein, die in unserem Gespräch im Mittelpunkt standen.
1. Was ist automatisierter Gütertransport wirklich?
Die Idee vom automatisierten Gütertransport existiert nicht erst seit gestern – fahrerlose Transportsysteme, autonome Fahrzeuge oder Drohnen sind längst Realität in bestimmten Einsatzgebieten. Doch was Lorenz und Philipp uns im Podcast vorgestellt haben, ist mehr als das: Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl technologische als auch infrastrukturelle Aspekte neu denkt.
Der automatisierte Gütertransport in der Definition von Eco basiert nicht nur auf der Automatisierung von Fahrzeugen, sondern auf dem Aufbau eines integrierten Systems, das mit festen Streckenführungen, sensorischer Überwachung, digitaler Steuerung und modularer Infrastruktur arbeitet. Ziel ist es, Transportlösungen zu schaffen, die unabhängig vom öffentlichen Straßenverkehr operieren können – etwa auf privatem Grund, innerhalb von Industrieparks oder auf Flughafengeländen.
Diese neu gedachte Definition weicht damit bewusst von klassischen „Autonomous Vehicle“-Szenarien ab, bei denen die größte Herausforderung oft darin liegt, komplexe, unkontrollierbare Umwelteinflüsse zu meistern. Stattdessen setzt Eco auf kontrollierte Rahmenbedingungen, was die Umsetzbarkeit wesentlich erhöht – sowohl technisch als auch regulatorisch.
2. Internationale Pilotprojekte und die Rolle Deutschlands
Besonders spannend ist der internationale Blick auf das Thema. Während in Deutschland oft die regulatorischen Rahmenbedingungen und Genehmigungsverfahren lange Vorlaufzeiten mit sich bringen, konnte Eco bereits Projekte in Japan, Saudi-Arabien und bald auch in NRW sowie Süddeutschland realisieren oder anstoßen.
Ein entscheidender Vorteil ist, dass viele dieser Projekte auf privatem Grund stattfinden, wodurch man nicht auf langwierige Abstimmungen mit öffentlichen Behörden angewiesen ist. Das erlaubt es dem Unternehmen, schneller zu testen, zu optimieren und Ergebnisse zu erzielen.
Deutschland hingegen hat zwar durch seine industrielle Stärke und gut ausgebildete Fachkräfte ideale Voraussetzungen für technische Innovationen – gleichzeitig machen komplexe Genehmigungsprozesse und zersplitterte Zuständigkeiten die Umsetzung schwerfälliger. Das bedeutet aber nicht, dass der Standort chancenlos ist. Im Gegenteil: Eco arbeitet aktiv daran, Partner in Deutschland zu gewinnen und Standorte für Test- und Einsatzprojekte zu erschließen. In Regionen wie NRW oder Süddeutschland ist der Grundstein bereits gelegt.
Ein zentraler Gedanke, der im Gespräch deutlich wurde: Deutschland muss nicht zwangsläufig der erste Markt für eine solche Lösung sein – aber es sollte vorbereitet sein, wenn die Technologie reif für den breiten Einsatz ist.
3. Praktische Use Cases und der Mehrwert für Unternehmen
Theorie ist das eine, konkrete Anwendungsfälle das andere – und hier wurde es im Podcast besonders greifbar. Die Use Cases, die Lorenz und Philipp vorgestellt haben, zeigen deutlich, wo automatisierte Gütertransportsysteme schon heute echten Mehrwert bieten können:
- Flughäfen: Gepäck und Fracht lassen sich automatisiert auf festen Routen transportieren – unabhängig vom restlichen Verkehr auf dem Gelände.
- Innerbetriebliche Transporte: Große Werksgelände oder Industrieareale profitieren von einem stabilen, wartungsarmen und skalierbaren Transportsystem, das rund um die Uhr verfügbar ist.
- Verbindung von Logistikzentren: Auch für kürzere Transportstrecken zwischen benachbarten Lagern oder Umschlagpunkten sind automatisierte Lösungen ideal – etwa bei durchgängigem 24/7-Betrieb oder Engpässen im Fahrpersonal.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Kosteneffizienz durch reduzierte Personalkosten und optimierte Abläufe
- Nachhaltigkeit, wenn die Systeme elektrisch und emissionsfrei betrieben werden
- Sicherheit, weil der menschliche Risikofaktor minimiert wird
- Flexibilität in der Skalierung und Erweiterung von Transportnetzen auf privatem Grund
Lorenz brachte es im Podcast auf den Punkt: Der Schlüssel liegt darin, sich zunächst zu fragen „Warum machen wir das?“ – und aus dieser Motivation heraus Lösungen zu entwickeln, die nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sind.
Ausblick: Vom Pilot zur Skalierung
Der Weg zur breiten Marktreife ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Doch der Podcast hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Weichen gestellt sind – sowohl technologisch als auch organisatorisch. Mit Pilotprojekten, Partnernetzwerken und einem klaren Fokus auf sinnvolle Anwendungsfelder hat Eco einen Weg eingeschlagen, der den automatisierten Gütertransport aus der Nische holen kann.
Deutschland könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen – vorausgesetzt, Politik, Wirtschaft und Technologieanbieter ziehen an einem Strang. Die Einladung von Philipp und Lorenz, die Testanlage in Moers zu besuchen, macht deutlich: Die Technologie ist bereit – jetzt geht es um die richtigen Partner und mutige Schritte in die Umsetzung.
Fazit
Der automatisierte Gütertransport steht vor einem neuen Kapitel. Nicht mehr als Vision ferner Zukunft, sondern als realitätsnahe Lösung für ganz konkrete logistische Herausforderungen. Mit neuen Denkansätzen, internationalen Learnings und starken Partnern vor Ort können wir gemeinsam daran arbeiten, die Logistik nachhaltiger, effizienter und zukunftsfähiger zu gestalten.
Bleibt dran – denn wir werden den Weg von Eco und ihren Projekten weiterhin begleiten. Und wer weiß – vielleicht rollen bald schon die ersten automatisierten Fahrzeuge auch durch eure Produktionshalle.
Du hast eigene Ideen oder Einsatzszenarien für automatisierten Gütertransport? Vernetze dich mit Lorenz Freimuth und Philipp Scheeler auf LinkedIn – die beiden freuen sich über Input, Kontakte und neue Partnerschaften.